Gesamtziel des Dardesheimer Stadtrats: Sämtliche in der 970-Einwohner-Stadt Dardesheim im Landkreis Harz verbrauchte Energien (Elektrizität, Wärme und Verkehr) werden aus regionalen, erneuerbaren Energien (Windkraft, Biomasse und Solarenergie) produziert und verbraucht. Bisher wurde folgender Realisierungsstand erreicht:
Realisierungsstand:
- Windpark mit 82,6 MW (21 x E-66, 11 x E-70, 1 x E-112, 3 x E-82, 1 xE-115, 2 x E-101) erzeugt seit April 2017 mehr als das 40-fache des gesamten jährlichen Stromverbrauchs der Stadt Dardesheim (ca. 150 Mio. kWh); weitere WKA befinden sich noch im Genehmigungsverfahren
- 15 Photovoltaik-Anlagen u.a. des Windparks erzeugen seit 2005 etwa die Hälfte des Dardesheimer Haushaltsstroms, viele private Sonnenkollektoren und Holzvergaserkessel erwärmen Brauch- und Heizwasser
- 2 Diesel-PKW des Energieparks wurden von 2 lokalen Tankstellen/KFZ-Mechanikunternehmen auf Betrieb mit heimischen Pflanzenöl umgerüstet und fahren damit seit mehreren Jahren ohne technische Probleme
- Ein weiterer Dienstwagen des Energieparks (Trabant) wurde auf Elektrobetrieb umgerüstet und fährt ausschließlich mit Wind- und Solarstrom; ab Januar 2008 kam ein Elektro-Golf und 2010 ein Elektro-Renault Twingo hinzu, den Bürger zur Probe fahren und für Testberichte ausleihen können, um die Dardesheimer für Elektro-PKW zu „erwärmen“ . . .
- Der Dardesheimer ENERCON-Service-Stützpunkt arbeitet vor Ort mit 8 Mitarbeitern, der Windpark Druiberg mit 2 Beschäftigten, also insgesamt 10 lokale „Windjobs“. Umbau der 7 ha großen ehemaligen sowjetischen Radarstation im Windpark zum „Informations- und Erlebnispark für Erneuerbare Energien“ mit in den letzten beiden Jahren zahlreichen ABM-Kräften
- Bevölkerung, Stadtrat und Landkreis verfolgen die Dardesheimer Energieprojekte seit 12 Jahren mit großer öffentlicher Zustimmung, begleitet durch das seit 2012 vierteljährlich in allen Haushalten auch der umliegenden Gemeinden erscheinende „Dardesheimer Windblatt“
- Regelmäßige Führungen für Bundes- und Landespolitik, Fachtouristen, Schulen, Kindergärten, lokale Vereine und Bürger sowie regelmäßig auch internationale Besucher
- Jährliche Auslobung eines mit 5.000 Euro dotierten Dardesheimer Umweltschutzpreises unter Schirmherrschaft von MdB Hermann Scheer (verstorben) und Fernsehjournalist Dr. Franz Alt für regenerative/ökologische Projekte von Bürgern und Institutionen aus den Gemeinden rund um den Druiberg mehr…
- Durchführung einer Machbarkeitsstudie „Dardesheim CO2 – frei“ mit der TU Braunschweig für eine ausschließlich regenerative Beheizung aller Dardesheimer Wärmeverbraucher mit heimischer Biomasse und Solarenergie und Vorplanung des Projektes
- Im Herbst 2006 und Februar 2008 erste Treffen regionaler EEG-Einspeiser zum Zwecke zuküntiger Netz-Kooperation und zur Planung eines regenerativen Kombikraftwerkes Harz (RKWH)
- 2008 Studie des ISET/Universität Kassel zur bedarfsgerechteren Regelung des Windpark Druiberg mit dem 80 MW Vattenfall-Pumpspeicher im 30 km benachbarten Wendefurth/Landkreis Harz
- Seit November 2008 Beteiligung an dem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt der „Regenerativen Modellregion Harz (RegModHarz)“ mit den Netzbetreibern Vattenfall, E.ON Avacon, EnviaM,HSN, den vier regionalen Stadtwerken Halberstadt, Wernigerode, Quedlinburg und Blankenburg, den Hochschulen Magdeburg und Kassel, dem Magdeburger Fraunhofer Institut IFF, Landkreis Harz, Siemens AG,in.power GmbH, Cube Engineering, Krebs & Aulich und RegenerativKraftwerke Harz auf Basis der E-Energy-Ausschreibung von BMWi und BMU als einer von sechs Gewinnern unter bundesweit 28 teilnehmenden Modellregionen (Gewinnübergabe auf der CeBIT in Hannover am 04.03.2008; Auslaufen des Projekts im Oktober 2012).
- Eröffnung der 1. regenerativen Stromtankstelle des Landes Sachsen-Anhalt am 29. Juni 2008 durch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Landeswirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff
- Anfang November 2008 Firmeneröffnung RegenerativKraftwerke Harz (RKWH) im Dardesheimer Stadtzentrum
- Am 9. Dezember 2008: Die Regenerative Modellregion Harz (RegModHarz) startet offiziell mit der Übergabe des BMU-Förderbescheides durch den parlamentarischen Staatssekretär im BMU, Michael Müller im Pumpspeicherwerk Wendefurth.
- Am 27.5.2009 wird der LK Harz offizielle Modellregion für Elektromobilität. Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff gibt an der Otto-von-Buericke-Universität Magdeburg offiziell die Bundesförderung von ca 7 Mio. Euro für das RegModHarz-Schwester-Projekt Harz.EE-mobility (HEEMo)bekannt.
- 2010 bewerben sich Windpark Druiberg und Stadtwerke Wernigerode offiziell um die Übernahme des Stromnetztes in Osterwieck und Nordharz., ab Ende 2010 auch gemeinsam mit dem Westharzer Regionalversorger Harzenergie. Nach intensiven Diskussionen vergeben die Gemeinden die Netzkonzessionen jedoch wieder an den bisherigen Netzbetreiber Eon Avacon.
- Am 20. Juni 2011: Projektabschluss >Harz.EE-mobility (HEEMo)< mit einer Präsentation zahlreicher Elektrofahrzeuge und einer neuen intelligenten Ladesäule im Dardesheimer Zentrum
- Herbst 2011: Dardesheimer Energieparkgruppe ist beteiligt am Probebetrieb eines 15 kW Flusskraftwerks auf der Elbe
- März 2013 – Juni 2016: Die RegenerativKraftwerke Harz ist beteiligt am Projekt >Tanken im Smart Grid <
- Dez. 2013 – Mai 2016: Die RegenerativKraftwerke Harz ist ebenfalls beteiligt am >Projekt SECVER< – Sicherheit u. Zuverlässigkeit von Verteilungsnetzen auf dem Weg zu einem Energieversorgungssystem von morgen
- Juni 2016 – Juni 2018: RKWH-Teilhabe am >Projekt RIGRID< – Entwicklung und Erprobung eines neuen interaktiven Energie- und Infrastrukturdesign-Tools für die optimale Planung und den Betrieb neu entstehender Energieinfrastrukturen in ländlichen Gebieten.
- Juni 2017 – Mai 2020: Teilnahme von RKWH am >Projekt RELINK<: Ziel des Projekts RELINK ist die Entwicklung, Konstruktion und Implementierung eines intelligenten leistungselektronischen Systems, das den Betrieb und die Flexibilität des regionalen und nationalen Netzes verbessern soll
Weitere Firmenziele:
- Erhöhung der regionalen Wertschöpfung durch Nutzung 100 % erneuerbare Energien
- Schaffung weiterer regionaler Arbeitsplätze
- Beteiligung weiterer interessierter regionaler EEG-Einspeiser und variabilisierungsbereiter Verbraucher an der Konzeption eines regionalen regenerativen Kombikraftwerks
- Angebot unbegrenzter finanzieller Beteiligung ausschließlich für Bürger der umliegenden Gemeinden;
- Stärkung vorhandener Sozialstrukturen z.B. durch Sponsoring und Kooperation mit den regionalen Vereinen
- Förderung des Besuchertourismus, Kooperation mit den benachbarten Gaststätten und Hotels
- Jugendförderung im Rahmen des jährlichen Dardesheimer Open-Air-Festivals „Rock-im-Mai“ usw.
Stand: Mai 2017